"Auf hoher See"

von Slawomir Mrozek




Auf hoher See gibt es kein Entkommen. Drei schiffbrüchige Damen treiben auf einem Floß durchs Weltmeer, - in unserem Fall auf der Osnabrücker Hase. Vom Hunger übermannt, beschließt man, eine der drei zu verzehren, damit die beiden anderen überleben können. Wer aber soll gegessen werden? "Bitte bedienen Sie sich!",
so müsste doch die bereitwillige Einladung einer jeden Person lauten, jedenfalls erwartet man es so übereinstimmend vom anderen. Dennoch herrscht gesunder Egoismus vor. Es wird getrickst, gelogen, geschummelt und geschachert: Jede versucht die andere zu überzeugen, dass gerade die andere das richtige Objekt fürs Verzehrtwerden sei. Verhalten sich die drei Frauen in einer solchen Situation menschlicher, sozialer, gemeinschaftsorientierter als Männer? Die zwei Raffiniertesten siegen am Ende: sie küren eine "Freiwillige",
- mit Gewalt, jemanden, der die Gemeinschaft retten soll,
indem er auf eigene Lebensrechte verzichtet ...



Mit freundlicher Unterstützung
des Landschaftsverbandes Osnabrücker Land
und des Kulturamtes der Stadt Osnabrück



Inszenierung: Sigrid Graf